Die Mobilisierung des Körpers
Die Mobilisierung des Körpers: Prothetik seit dem Ersten Weltkrieg
Ausgangspunkt der Tagung ist der Beginn des Ersten Weltkriegs, der sich 2014 zum 100. Mal jährt. Er war paradigmatisch für die Mobilmachung des Körpers in der Moderne, zu deren wichtigsten Instrumenten die Prothetik gehört. Die Kriegsereignisse und -folgen hatten einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf ihre Entwicklung, die Veränderung der Körperbilder und die kulturelle, künstlerische und intellektuelle Wahrnehmung des Körpers in der Gesellschaft. Der Erste Weltkrieg eignet sich daher in besonderer Weise, um die Veränderungsprozesse aufzuzeigen, die bis heute weiterwirken. Die Tagung spannt einen Bogen zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Gegenwart und nimmt aus vergleichender Perspektive Objekte, Praktiken, Diskurse und Bilder in den Blick, mittels derer die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine konfiguriert wurde und wird. Welchen gesellschaftlichen Erwartungen folgte die Wiederherstellung des Körpers durch Prothesen? Welche Vorstellungen von Vollkommenheit und Optimierbarkeit liegen diesen „Anthropofakten“ zugrunde? Wie wird die Verletzlichkeit des menschlichen Leibes, aber auch seine Offenheit für technische Erweiterung ästhetisch in Literatur, Film, Werbung und Kunst verhandelt? Wird der imperfekte Mensch durch Prothetik schließlich zum Cyborg?
Anmeldefrist: 28. Februar 2014
